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Agri-Photovoltaik Anlage

Oben werden Kilowattstunden geerntet – unten saftiges Obst und knackiges Gemüse. Der Energiegarten im Huxarium Gartenpark Höxter vereint Stromerzeugung mit einem großen, blühenden Nutzgarten. Weltweit einzigartig ist die große Agri-Photovoltaik-Anlage im Archäologiepark, weil der Strom gleich an Ort und Stelle der Strom in speicherbaren Wasserstoff umgewandelt wird. Unter den aufgeständerten Modulen wurde ein üppiger Bauerngarten geschaffen, der Auge, Nase und Gaumen erfreut und viele Anregungen für Hobby-Gärtner bietet.

Der 800 Quadratmeter große Energiegarten im ehemaligen Gartenschaupark in Höxter kombiniert das Schöne überall mit dem Nützlichen: Kletter- und Beetrosen oder Stauden wie Skabiosen und der hübsche Schopfsalbei fungieren als Hingucker. Besucher erfahren hier viel über die schlaue Kombination von Pflanzen: Zwiebeln, Knoblauch oder Knollensellerie gleich neben den Erdbeeren und anderem Gemüse halten Schnecken und Fliegen fern – auch Tagetes und Kapuzinerkresse vertreiben unerwünschte Besucher im Gemüsebeet.

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Zu den Gurken gesellt sich der Boretsch als passendes Einlege-Gewürz und zugleich als Bienenfänger, damit es reiche Ernte gibt. Weil nebenan die Imker ihre Bienenstöcke aufgebaut haben, wird hier viel geerntet. Die fleißigen Bestäuber sind in diesem Garten mehr als willkommen. Extra für sie wurde  zwischendrin immer mal eine Bienenwiese angelegt, mit einer für sie passgenauen Mischung heimischer Wildblumen. Auch Wasserstellen – mit Steinen zum Rauskrabbeln beschwert – stehen überall als Tränke bereit.

Auch ein Milpa-Beet in der Tradition der Azteken gibt es hier mit Mais, Bohnen und Kürbis - eine seit Jahrtausenden von den Maya erprobte und bewährte Zusammenstellung. Im Sommer können im Energiegarten an den Beerensträuchern süße Früchtchen gepflückt werden: Heidelbeeren, Johannisbeere, Stachelbeere, Preiselbeere, Cranberry und Andenbeere sind vertreten, aber auch das Obst von Apfel -, Kirsch- und Birnbäumen.

Im Energiegarten des Huxariums kann man ungewöhnliche Gemüse-Sorten entdecken: Hier wächst beispielsweise „Die runde (Zucchini) von Nizza“. Sie kommt aus Frankreich und ist was für echte Feinschmecker, man kann gleich roh hineinbeißen. Zum Knabbern bestens geeignet ist auch die kugelige, knallorange Möhre „Pariser Markt 5“. Die Cocktail-Tomate „Zuckertraube“ ist bei Kindern sehr beliebt. Andere Gäste schätzen die magenfreundliche, weil säurearme Sorte „Philamina“. Das Basilikum gleich nebenan gehört nicht nur mit den Tomaten auf den Teller, sondern vertreibt auch Schädlinge. Knallbunte Chilis „Lila Luzie“ und regenbogenfarbiger Mangold „Rainbow“ kam schon bei den Landesgartenschau-Besuchern im vergangenen Jahr gut an.

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Es gibt im Sommer immer was zu probieren und zu naschen. Angebaut wird auch wieder der rote Shisho: Das asiatische Würzkraut riecht wie Koriander und macht auf optisch was her. Neben roter Bete gedeiht im Energiegarten auch das besonders milde gelbe Pendant. Fürs Auge und für die Vögel im Herbst werden Sonnenblumen ausgesät, darunter die rote „Velvet Queen“. Lücken in den Beeten werden mit Sommerblumen gefüllt, zum Beispiel mit den ausdauernd blühenden, robusten Zinnien, aber auch mit Cosmeen und Rudbeckien.

Damit die Erde möglichst nicht nackt bleibt, arbeiten die Energiegärtner mit Zwischenfrüchten wie Spinat oder Bockshorn. Der Boden wird dadurch vor Erosion geschützt und gleichzeitigt aufgewertet. Chemische Spritzmittel sind hier tabu,  die Pflanzen bleiben mit Schachtelhalmbrühe gesund, gedüngt wird natürlich mit Steinmehl und  Brennnesseljauche. Vielfältig und bunt statt durchgestylt und akkurat, wie Omas Bauerngarten ist der Energiegarten im Huxarium Gartenpark.

Demonstriert wird gleichzeitig, wie dank Agri-Photovoltaik landwirtschaftliche Flächen gleich doppelt genutzt werden können. Die Module schützen den Boden vor Erosion, Trockenheit und Starkregen. Die Anlage ermöglicht ein gezieltes Wassermanagement und das stabile Mikro-Klima unterstützt das Pflanzenwachstum.

Brennnesseljauche:
Kleingeschnittene, frische Brennnesseln ins Wasser geben und gären lassen (auf zehn Liter Wasser ein Kilo Brennnesseln). Den Behälter sollte man mit Jute luftig abdecken und die Jauche täglich durchrühren. Ein eventueller strenger Geruch lässt sich mit Gesteinsmehl binden. Nach zirka zwei Wochen ist die Jauche fertig (sobald keine Blasen mehr aufsteigen). Im Verhältnis 1:10 verdünnt kann die Jauche als Dünger für Nutzpflanzen und als Spitzmittel für Blühpflanzen verwendet werden.

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Schachtelhalmbrühe:
Der Ackerschachtelhalm muss 24 Stunden in 10 Liter Wasser einweichen. Man zerschneidet dafür 1 bis 1,5 Kilo frischen Schachtelhalm oder verwendet 150 bis 200 Gramm getrockneten aus der Apotheke. Anschließend wird das Ganze aufgekocht und muss etwa 30 Minuten bei niedriger Temperatur köcheln. Danach siebt man Pflanzenreste ab und lässt den Sud abkühlen. Wenn die Brühe mit einem Drucksprühgerät ausgebracht wird, sollte man sie zusätzlich mit einem dünnen Baumwolltuch filtern. Schachtelhalmbrühe im Verhältnis 1:5 verdünnt wirkt gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau, Kraut- und Braunfäule und macht die Pflanzen dank des hohen Kieselsäure-Gehalts widerstandsfähiger.